Die ersten Bauern von Wielen hatten es nicht leicht. Das lag vor allem an einer bösen Schlange, die im “Schlangenbüssien” hauste. Wenn die Kühe auf der Weide grasten, sogar wenn sie nachts im Stall wiederkäuend auf den nächsten Morgen warteten, kroch sie aus ihrem Versteck und saugte den Tieren die Euter leer, so dass die Bauern weder Milch noch Butter hatten.
Die Menschen fürchteten sich sehr vor der unheimlichen Schlange. Niemand traute sich in die Nähe des “Schlangenbüssien”. Unglaubliche Geschichten wurden erzählt. Die Schlange sollte mehrere Meter lang sein und einmal sogar ein ganzes Kalb verschlungen haben.
Manche wollten ihre Bauernstellen schon wieder aufgeben. Nachdem eines Tages wieder alle Kühe ohne jeden Tropfen Milch im Euter zur Melkstelle gekommen waren, packte einen der Bauern die Wut. Zornig griff er eine Forke und stürmte in den Schlangenbusch. Schon bald hatte er das Tier aufgestört. Die Schlange, die viel kleiner war, als sie in den Geschichten gemacht wurde, versuchte zu fliehen. Doch der Bauer war schneller. Wuchtig stieß er mit den Zinken der Forke nach der Schlange. Ihr Kopf war zwischen zwei Zinken eingeklemmt. Er drückte die Gabel solange in den moorigen Untergrund, bis die Schlange erstickt war und sich nicht mehr rührte.
Von diesem Tage an lieferten die Kühe reichlich gute und fette Milch. Alle Bauern atmeten auf und Wielen wurde zu einer großen und reichen Gemeinde.